Die Berliner Polizei macht in diesem Video einen auf Hip-Hop und es geht leider etwas nach Hinten los

Sich für mehr Integration und Toleranz auszusprechen ist super! Aber es muss doch auch noch eine andere Möglichkeit geben als dieses Rap-Video:

Leider leben wir in Zeiten, in denen es immer wichtiger wird, ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung zu setzen. Aber wie spricht man heutzutage eine breite Masse an und erreicht dabei besonders eine junge Zielgruppe? Die Antwort lautet fast immer: Social Media. Deshalb hat sich der Berliner Polizeiabschnitt 36 mit der Initiative „Kiezbezogener Netzwerkaufbau" (KbNa) zusammengetan und ein Rap-Video produziert, um sich für mehr Integration und Toleranz aussprechen.



„Füreinander da!" heißt der vierminütige Track, in dem die uniformierten Beamten zusammen mit Aktivisten und Bewohnern des Berliner Bezirks Wedding rappen. Denn Berlin-Wedding zählt mit seiner hohen Kriminalitätsrate immer noch zu den absoluten Problembezirken der Hauptstadt und deshalb ist es umso wichtiger, dass die Bewohner und die Polizisten miteinander, anstatt gegeneinander arbeiten. Genau hier setzt das Hip-Hop-Video an und soll Vertrauen schaffen.



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Das klingt natürlich alles sehr gut und ist mehr als löblich, allerdings ist es am Ende ein wenig an der Umsetzung gescheitert. Textzeilen wie, „Ich arbeite bei der Polizei, aber trotzdem kann ich auch dein Homie sein", oder, „Wir machen Fußballturniere mit den Jugendlichen", rutschen schon eher in die unangenehme Richtung und auch der gesamte Beat des Songs klingt fast so, als hätte Sasha eine Zeitreise in die 90er gemacht und sich wieder mit Young Deenay zusammengetan um einen auf Möchtegern-Hip-Hopper zu machen.



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Das sehen leider auch die meisten User so, denn 2620 Likes stehen 8196 Dislikes gegenüber und auch die Kommentare auf YouTube sprechen eine eindeutige Sprache: „Sorry, aber die Polizei sollte sich neutral Verhalten und nicht als Medienstars für Migrationspolitik dienen. Also dafür fehlt mir wirklich jegliches Verständnis, sorry Leute."

Das große Problem ist nämlich, dass sich die echten Probleme eben nicht einfach so wegrappen lassen und wir nicht happy mit den Polizisten auf dem Bolzplatz stehen. Denn sind wir mal ehrlich: Leider sind wir noch nicht an dem Punkt, an dem wir alle glücklich und harmonisch zusammenleben. Auch, wenn der Polizeiabschnitt 36 das in seinem Video gerne so darstellen würde. Die Idee war wirklich gut, aber ob sich die Berliner Polizei damit wirklich einen Gefallen getan hat ...?!

Dominik für MTV