Marilyn Manson soll Evan Rachel Wood vor laufender Kamera vergewaltigt haben

Dem US-Sänger werden jetzt schon mehrere Sexualdelikte vorgeworfen.

Die US-Schauspielerin Evan Rachel Wood, bekannt aus "Westworld", hat dem Sänger Marilyn Manson schwere Vorwürfe gemacht. Er soll sie bei einem Musikvideo-Dreh vergewaltigt haben. Eigentlich sei eine "simulierte Sexszene" für das Video zur 2007 erschienenen Single "Heart-Shaped Glasses" abgesprochen gewesen, "aber sobald die Kameras liefen, fing er an, mich wirklich zu penetrieren". Das erklärte die 34-Jährige jetzt der Dokumentation "Phoenix Rising", die am Sonntag auf dem 'Sundance Film Festival' in den USA Premiere feierte. "Ich hatte dem nie zugestimmt".

Evan hatte den 37-Jährigen im Alter von 18 Jahren kennengelernt. Die beiden waren ab 2006 mehrere Jahre ein Paar. Manson erzählte mal in in einem Interview, er sei zu "Heart-Shaped Glasses" inspiriert worden, als er Wood mit der gleichen Brille sah, die auf dem berühmten Filmplakat von Stanley Kubricks "Lolita" abgebildet war.

"Ich wusste nicht, wie ich für mich selbst eintreten oder nein sagen sollte, weil ich darauf konditioniert und trainiert worden war, nie zu widersprechen und mich einfach durchzukämpfen", erklärte die Schauspielerin. "Ich merkte, dass sich die Crew sehr unwohl fühlte und niemand wusste, was er tun sollte." Sie sei "unter Vortäuschung falscher Tatsachen zu einem kommerziellen Sexualakt gezwungen" worden, sagte sie in der Dokumentation. "Ich wurde quasi vor der Kamera vergewaltigt." Dem Dokumentarfilm zufolge setzte Manson die Schauspielerin später unter Druck, Journalisten zu sagen, dass es während der Dreharbeiten zu dem Video keinen echten Sex gegeben habe.

Mansons Anwalt Howard King wies die Vorwürfe in einer Erklärung zurück. "Von allen falschen Behauptungen, die Evan Rachel Wood über Brian Warner aufgestellt hat, ist ihre fantasievolle Nacherzählung über die Entstehung des Musikvideos 'Heart-Shaped Glasses' vor 15 Jahren die dreisteste und am leichtesten zu widerlegen, da es mehrere Zeugen gab", schrieb er. King erklärte auch, Wood sei während des dreitägigen Drehs "voll bei Sinnen" gewesen und "stark in die wochenlange Planung der Vorproduktion und die tagelange Nachbearbeitung des endgültigen Schnitts eingebunden" worden. "Die simulierte Sexszene wurde mehrere Stunden lang gedreht, mit mehreren Einstellungen aus verschiedenen Winkeln und mehreren langen Pausen zwischen den Kameraeinstellungen." Sein Mandant "hatte am Set keinen Sex mit Evan, und sie weiß, dass das die Wahrheit ist".

Wood hatte bereits im vergangenen Jahr Missbrauchsvorwürfe gegen Manson öffentlich gemacht. Mehrere weitere Frauen, darunter auch "Game of Thrones"-Darstellerin Esmé Bianco, haben Marilyn Manson bereits auf ähnliche Weise beschuldigt.