Putin will Rapmusik von nun an kontrollieren: Diese Acts machen ihm Angst

In Rapmusik verbergen sich für Wladimir Putin drei Dinge, die das russische Staatsoberhaupt am liebsten verteufeln würde: "Sex, Drogen und Protest".

Rap stellte in der Vergangenheit kaum eine Gefahr für Moskau dar, denn Russlands Rapper gingen bisher so ziemlich jedem Klischee nach, das man sich vorstellen kann: Muskulöse Männer, sexistische und homophobe Texte ältester Schule, Macho-Gehabe und jede Menge Putin-Fans. Doch dieser Trend hat sich mittlerweile stark geändert.

Putins Staatsapparat geht offenbar schon seit Wochen gegen russische Rapper und Pop-Künstler im eigenen Land vor. Der Kreml scheint den wachsenden Einfluss der Szene zu fürchten, die ihre Texte nun immer öfter gegen die Regierung richtet. Besonders in den vergangenen fünf Jahren tauchte eine neue Generation an Künstlern auf:

Texte, Songs und Musikvideos verbreiten sie im russischen Netzwerk vKontakte oder bei YouTube. Den Machos von damals setzen sie eine ordentliche Portion Chaos entgegen. Das klingt im ersten Moment nach einer russischen Version von "Die Antwoord", in der Realität kommen diese Künstler aber noch eine ganze Ecke härter daher.

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Während der Staat gegen Homophobie wetter, zelebrieren Russlands neue Rapper öffentlich die Queer-Kultur und setzen bewusst auf Androgynität. Einige von ihnen, wie der 25-jährige Husky, prangern in ihren Texten regelmäßig auch Armut, Polizeigewalt und Korruption an. Und obwohl Putin diese Künstler nur "lenken" möchte, kämpfen viele von ihnen mit waschechter Repression. Hier ein paar Beispiele:

IC3PEAK

Der aktuell bekannteste Fall betrifft das Duo Nastya Kreslina and Nikolay Kostylev aka IC3PEAK. Die beiden sammeln auf YouTube Millionen von Views. In Russland müssen sie ihre Auftritte allerdings im Geheimen abhalten.

Wenn ihr die Untertitel in diesem Clip einschaltet, bekommt ihr eine Idee, wie die Texte der beiden sein können:

Husky

Auch der oben bereits erwähnte Dmitriy Kuznetsov, alias Husky, wurde von den Behörden zu 12 Tagen Haft verurteilt. Kurz vorher hatte sich der Rapper einem Konzertverbot widersetzt und war spontan auf ein Auto gesprungen, um den Auftritt zu improvisieren. Nach vier Tagen ließ man ihn wieder frei. Im Mai soll dazu angegriffen worden sein, als er ein Video in Moskau drehte.

Alij

Sogar ein Rapper wie Alij, dessen Video hier schon über 80 Millionen Views erzielte, musste bereits Shows wegen mehreren Todesdrohungen absagen.

Wir können nur hoffen, dass Musik immer einen Weg finden wird, an seine Zuhörer zu gelangen!

Alex für MTV