MTV Album der Woche: Avicii

MTV Album der Woche: Avicii - Stories
Keine zwei Jahre ist es her, da schwebte Avicii durch die luftigen Höhen der Popmusik und enterte so ziemlich jede Pole-Position in den Charts diesseits und jenseits des mittleren Breitengrads. Aber natürlich ist die Presse immer froh darüber, wenn sie jemanden schnellstmöglich in eine Schublade packen kann - und da neben David Guetta noch Platz war, bekam Tim Bergling (so sein bürgerlicher Name) den EDM-Stempel aufgedrückt. Was prinzipiell nicht verkehrt ist, aber abseits seiner erfolgreichen Singles nur zu gewissen Teilen stimmt: Immerhin versuchte er auf seinem Debüt 'True' die verschiedenen Stilrichtungen deutlich herauszustellen, die ihn abseits der bereits erwähnten als Musiker sonst noch auszeichnen.
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Weil ihm bis zum Schluss aber nur die wenigsten zuhörten, versucht er dies mit dem Nachfolger zum Megaseller gleich noch einmal darzulegen - nur mit dem Unterschied, dass es dieses Mal noch konsequenter geschieht als es beim Einstand der Fall war. 'Stories' besitzt als Ergebnis eines intensiven Aufnahmeprozesses mehr Facetten als der Vorgänger und schraubt das Tempo öfter Richtung Pop herunter; Balladen möchte man in einigen Momenten fast sagen. Viel entscheidender ist aber, dass der Schwede sein Fabile für Hip Hop markant in den Vordergrund rückt und damit seinem Songwriting den passenden Schliff verabreicht.
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Ist es deswegen aber gleich experimenteller - oder anders ausgedrückt: weniger erfolgsversprechend, was 'Stories' dem Hörer bietet? Keineswegs, denn Avicii weiß um die Mechanismen, mit denen sein Erfolg heranwuchs nur zu gut Bescheid. Er liefert wieder mindestens fünf Songs, die es ohne irgendwelche langen Anläufe direkt in die Charts schaffen könnten und da gehört er als Musiker ja ebenso hin. Vergessen werden darf nicht, dass 'True' ein kommerzieller Erfolg mit Fingerzeig war, da Bergling abschätzen kann, welche Köpfe er im Studio drücken muss, damit das Ergebnis möglichst viele Leute schnell erreicht. Was nicht schlimm ist und keinesfalls als Berechnung im negativen Sinne unterstellt werden soll.
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Halten wir also fest: Geschichten für weitere Erfolge liefert 'Stories' dem Namen nach vom ersten bis zum letzten Track und wenn Avicii eines richtig gemacht hat, dann auf jeden Fall, dass er erneut seine Musikalität unter Beweis stellt - nur zuhören muss man ihm dabei bis zum Schluss.
Label: Pm:am/Universal Vö: bereits erschienen
Tracklist:
1. Waiting For Love
2. Talk To Myself
3. Touch Me
4. Ten More Days
5. For A Better Day
6. Broken Arrows
7. True Believer
8. City Lights
9. Pure Grinding
10. Sunset Jesus
11. Can't Catch Me
12. Somewhere In Stockholm
13. Trouble
14. Gonna Love Ya
Und das vergangene MTV Album der Woche gibt es hier.