Darum kaufen Tierschützer jetzt haufenweise Anteile von umstrittenen Modemarken

Statt gegen Burberry und Co. zu protestieren, kauft Tierschützer Peta sich jetzt Anteile der Firmen.

Peta, die größte Tierrechtsorganisation der Welt, ist mit Sicherheit der größte Gegner von Modemarken, die Materialien benutzen, für die Tiere leiden müssen. Schon oft stand die Organisation für krasse Kampagnen in der Kritik, mit denen sie versuchen auf Probleme hinzuweisen. Besonders bekannt sind sie für ihre Proteste und Dokumentationen, die das Leid der Tiere zeigen. Nun hat sich Peta für eine neue Strategie entschieden: Sie kaufen sich mithilfe von Spendengeldern bei großen börsennotierten Luxusmarken ein, indem sie Aktien der Unternehmen erwerben. Und da das Coronavirus gerade dafür sorgt, dass die Kurse in den Keller gehen, funktioniert diese Strategie besonders gut. Peta USA hat jetzt in einer Pressemitteilung verkündet, dass sie Aktien von fast zwei Dutzend Modeunternehmen erworben hätten, darunter Burberry, Ralph Lauren, Urban Outfitters und Guess.

Warum sie das tun, liegt eigentlich auf der Hand: Als Aktionär darf man an den Hauptversammlungen der Unternehmen teilnehmen. Auf diese Weise können Entscheidungen natürlich direkt beeinflusst werden. Das beste daran: Mit genügend Entscheidungsmacht werden Proteste plötzlich überflüssig. Eine ziemlich geniale Idee, finden wir.

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Laut Peta sei das Ziel, "die Modemarken dazu zu bringen, die Nutzung von Wolle, Mohair und Kaschmir einzustellen". Diese Materialien werden durch das Scheren von Ziegen und Schafen gewonnen. Und obwohl eigentlich kein Tier für diese Materialien sterben müsse, werden sie dennoch sehr häufig misshandelt und geschlachtet. Berichte von Peta Asien haben in der Vergangenheit schreckliche Tierquälerei in Südafrika, China und in der Mongolei aufgedeckt. Die gewaltsame Entfernung des Fells sorgte bei den Tieren oftmals für riesige blutige Wunden. Wenn die Verletzungen zu groß waren, wurden sie auf brutalste Weise getötet. Ähnliche Berichte gibt es auch Australien.

Gibt es nun also Grund zur Sorge, dass beliebte Modemarken durch Petas neue Vorgehensweise in den Ruin getrieben werden? Nein, denn darum geht es der Organisation nicht. Sie versuchen nur zu erreichen, dass Klamotten aus tierfreundlichen Materialien hergestellt werden - und darüber können wir froh sein. Längst ist es an der Zeit, dass wir umdenken und Ethik vor Luxus stellen. Was wir vor einigen Jahren während der Pelz-Debatte verstanden haben, kann und sollte langsam auch mit anderen umstrittenen Materialen passieren.