Das können wir von den Trolls noch lernen

Im Gespräch mit Justin Timberlake, Anna Kendrick, Lena Meyer-Landrut und Mark Forster









Endlich kommt der Film Trolls World Tour auch nach Deutschland! Nachdem der erste Teil Kinder und Erwachsene auf der ganzen Welt verzaubert hat, waren auch wir sehr gespannt auf den zweiten Teil.

Nachdem der Audience im ersten Teil die Welt der Pop Trolls vorgestellt wurde, erfahren die Pop Queen Poppy und ihr Gefährte Branch nun von der bisher unerahnten Größe der Trolls Welt und den unterschiedlichen Stämmen. Es gibt nicht nur das Pop-Land: hinzu kommen Klassik, Country, Funk, Rock, Techno und viele weitere Genres. Das bietet auch ein breites Spektrum an Stargästen: Kelly Clarkson, Mary J. Blige, J Balvin, James Corden, Anderson Paak uvm.

Wir hatten das Glück, die deutschen Stimmen von Branch und Poppy, Mark Forster und Lena Meyer-Landrut, sowie die amerikanischen Stimmen Justin Timberlake und Anna Kendrick treffen zu können – VOR dem Corona Lockdown selbstverständlich. Hier erfahrt hier von den musikalischen Herausforderungen der Musiker und warum wir Erwachsenen von dem Film auch noch richtig etwas lernen können…













MARK FORSTER 

Was ist für dich die größte Message, die du aus dem Film mitnimmst? 

Mark: Das Schöne ist, dass die Poptrolls entdecken, dass es auch noch andere Trolls gibt. Es gibt Trolls, die andere Musik hören, anders aussehen und sich anders verhalten. Manche Poptrolls haben da erst mal Angst, andere gehen direkt offen damit um. Am Ende zeigt der Film, dass es cool ist, auf Neues zuzugehen, das man nicht kennt und dass man daran nur wachsen kann. 


Die Trolls Welt ist in Musik-Tribes aufgeteilt. Wenn unsere Welt so aufgebaut wäre, glaubst du, du wärst im Popland geboren worden? Wärst du vielleicht sogar umgezogen?

Mark: Das ist gar nicht so leicht beantworten. Ich wohne eindeutig im Popland und fühle mich da auch wohl. Geboren bin ich wahrscheinlich auch schon im Popland, aber meine Eltern nicht. Meine Mutter kommt halb aus dem Popland und dem polnischen Polkaland, mein Vater kommt eher aus dem Rockland und dann sind sie zusammen ins Popland gezogen. 

Was war denn in Trolls World Tour für dich auf musikalischer Ebene eine Herausforderung? In Teil 2 sind ja sehr viele musikalische Einflüsse aus anderen Zeiten dabei… 

Mark: Ja, in Trolls World Tour spielen ja wirklich alle Musikrichtungen auf einmal eine Rolle. Hiphop kommt vor – sogar Klassik! Für mich als Sänger ist die Herausforderung, die Lieder nicht als Mark Forster sondern als Troll Branch zu singen. Klar, meine Stimme und meine Stimmfarbe bleiben, ich fühl und denk mich aber in die Songs ganz anders rein als bei meinen eigenen Songs. 

Eine Abschlussfrage just for fun: Hättest du Lust auf dein eigenes MTV Unplugged? 

Mark: Für mein eigenes MTV Unplugged ist es mir noch zu früh. Ich lass mir da noch ein bisschen Zeit. Aber es ist ein super cooles Format und ich bin glücklich, dass es das nach wie vor gibt.






LENA

Was ist für dich die größte Message, die du mit aus dem Film mitgenommen hast?

Lena: Für mich auf jeden Fall, dass es okay ist, individuell zu sein. Und das ist ganz wichtig und gut, gerade in der heutigen Social Media Gesellschaft. Jeder bekommt vermittelt, dass man durch die Welt reisen muss oder Influencer sein muss, um cool zu sein. Es werden einem bestimmte Lippenformen für das beste Bild angepriesen, man soll sich auf eine bestimmte Art und Weise präsentieren, bestimmte Sachen tragen… Alles ist so konform. Und das ist schade. Da tut es gut, mal einen Film zu haben, der einem mitgibt, dass man anders sein darf.

Deine eigenen Songtexte sind alle im Englischen verfasst. Hättest du die Songs im Film lieber auf englisch gesungen? Oder war es cool, in der deutschen Sprache zu bleiben?

Lena: Ich fands cool, das auf deutsch zu machen. Ich synchronisier' ja für den deutschen Markt und für das deutsche Publikum. Ich sing' in dem Moment nicht als Lena sondern als Poppy in einem Kinderfilm, und da kann und sollte man eh ganz egobefreit sein und seine Coolnessjacke abschütteln. Ich find es super schön, das Ganze auf deutsch machen zu können.

Die Trolls Welt ist in Musik-Tribes aufgeteilt ist. Wenn unsere Welt so aufgebaut wäre, glaubst du, du wärst im Popland geboren worden? Wärst du vielleicht sogar umgezogen?

Lena: Ich fühl mich auf jeden Fall im Popland wohl. Aber es ist auch gerade das Schöne, sich nicht zu verschließen und sich von allem inspirieren lassen zu dürfen und frei denken und sprechen zu dürfen. Das große Problem besteht ja oft darin, keine Möglichkeiten zu haben, sich selbst weiterzubilden und eigene Werte bilden zu können. Das sieht man so schön an der Figur Bart aus dem Rockland. Für sie ist Rock das wichtigste. Aber durchs Gespräch mit den anderen Tribes und vor allem Poppy lernt sie dazu. Das Gespräch hilft immer, bei Kindern genauso sehr wie bei mir im Freundeskreis. Offene und ehrliche Kommunikation ist das wichtigste und das zeigt der Film.






JUSTIN TIMBERLAKE UND ANNA KENDRICK

Ich muss zuerst mit dem unglaublichen Cast anfangen. Justin, du warst Executive Music Producer im zweiten Teil. Wie viel Mitspracherecht hattest du, als es um das Casting der Rollen ging?

Justin: Ich hatte definitiv eine beratende Funktion. Ich habe Tipps gegeben und meine Wünsche geäußert. Worauf ich besonders stolz bin, ist, dass die Wahl für den Funk Troll Prince D auf Anderson Paak gefallen ist. Das war mein Vorschlag, ich bin riesen Fan seiner Arbeit. Ich habe ihm geschrieben, weil wir eh schon über eine Zusammenarbeit gesprochen haben. Er selbst hat einen Sohn und war sofort begeistert von der Rolle.


 





Wie war das für euch, mit so vielen Musikern für den zweiten Teil zusammenzuarbeiten?

Anna: Es war einfach toll zu sehen, dass Künstler wie Mary J. Blige und Kelly Clarkson Teil des Films geworden sind. Das hat uns nochmal Bestätigung gegeben, dass mit dem ersten Teil von Trolls was Gutes entstanden ist.

Justin: Ja, ich erinnere mich, dass ich gefragt wurde, was ich von Mary J. Blige als der Queen of Funk halte. Das stand für mich außer Frage! Natürlich war Mary J. Blige perfekt für die Rolle. Beim Casten müssen so viele Sachen beachtet werden: wer hat eine starke Stimme, wer hat aber auch das dramaturgische Gefühl? Wir hatten unglaublich viel Glück, dass so unglaublich starke Musiker und Persönlichkeiten bei dem Film dabei sind.

Branch redet im Film viel vom Zuhören. Im Laufe des Filmes wird dieser sehr Wert sehr stark behandelt. Was hat euch der Film noch mit auf den Weg gegeben?

Anna: Das war das Spannende an dem Film. Da haben wir einmal die Tatsache, dass Poppy lernen muss, anderen Personen zuzuhören. Das ist ihre persönliche Reise: sie merkt, dass sie andere Personen und ihre Erfahrungen berücksichtigen muss, um eine gute Queen zu sein. Das können wir alle aus diesem Film mitnehmen. Wir müssen unsere Unterschiede und Erfahrungen respektieren und auch zelebrieren – sie machen uns zu dem was wir sind!

Justin: Das ist genau das, woran uns der Film erinnert. Nicht nur die Kinder, sondern auch uns Erwachsene: wir sind alle unterschiedlich und das ist gut so. Das drückt sich auch in der Musik aus. Wir alle mögen vielleicht unterschiedliche Genres, an anderen Punkten bringt uns Musik dann wieder zusammen. Eine einzelne Melodie kann ihren Platz in Country, in Funk oder auch in Pop finden. Und mit dem Konzept haben wir im Film gearbeitet. Da gibt es im Film am Ende noch einen Moment, der mir richtig Gänsehaut gemacht hat. Aber ich will euch jetzt auch nicht spoilern.

TROLLS WORLD TOUR wird seit dem 23. April zum Leihen bei einer Reihe digitaler Anbieter angeboten, wie Sky Store, Amazon Prime Video, Apple TV, Google Play, Videociety u.v.m. Der Nutzer hat 30 Tage, um einen geliehenen Film zu starten und dann 48 Stunden, um ihn beliebig oft anzusehen.