Diskriminierung bei TikTok? Videos von LGBTQ, Autisten und Dicken werden versteckt

Angeblich wurden die Moderatoren der App dazu angehalten, die Videos von „besonderen Menschen“ zu markieren und die Reichweite einzuschränken:

Es gibt wohl keine App, die bei Millenials und Gen Z gerade mehr angesagt ist als TikTok. Millionen von Usern laden täglich irgendwelche random Videos hoch, um sich der Community zu präsentieren und Likes abzustauben. Aber wie wir alle wissen, macht Social Media nicht nur Spaß, sondern ist auch die Mobbing-Plattform Nummer Eins – laut einer Studie haben ein Drittel aller Leute zwischen 12 und 17 Jahren schon Cyber-Bullying erfahren. Um dem Mobbing innerhalb der App entgegenzuwirken, hat TikTok den Content von manchen Leuten begrenzt, damit er nicht mehr vielen anderen Usern angezeigt wird. TikTok nennt das Ganze „Prävention", trotzdem wirft die Methode einige diskriminierende Fragen auf.



In einem Bericht von ‚Netzpolitik.org' wurde nämlich enthüllt, dass die TikTok-Moderatoren angewiesen wurden, die Videos von „besonderen Menschen" zu markieren und deren Reichweite einzuschränken. Für TikTok sind besondere Menschen Leute mit Behinderungen, Menschen mit Übergewicht und fast die gesamte LGBTQ+-Community. Genauer gesagt nennt die besagte Moderationsrichtlinie „entstelltes Gesicht", „Autismus" und „Downsyndorm". Ob jemand diese netten „Kriterien" erfüllt, dürfen die Moderatoren innerhalb von 30 Sekunden selbst entscheiden und dann das Video entsprechend markieren. Der eigentliche Inhalt der Videos spielte dabei so gar keine Rolle.



Um einem krassen Shitstorm aus dem Weg zu gehen, rechtfertigte TikTok den Schritt in einem Statement mit dem US-Portal ‚The Verge' als Mobbing-Prävention: „Als Reaktion auf eine Zunahme von Mobbing in der App haben wir frühzeitig eine unbeholfene und zeitlich befristete Regelung umgesetzt. Unsere Absicht war gut, wir haben aber einen falschen Ansatz gewählt." Demnach sollen diese Regelungen nur in einer „früheren Phase" aktiv gewesen sein und wurde mittlerweile durch „nuancierte Anti-Mobbing Verfahrensweisen und Schutzmaßnahmen innerhalb der App geändert". Was das jetzt genau bedeutet ist unklar. Dagegen steht aber auch die anonyme Quelle von ‚Netzpolitik.org', die gesagt hat, dass die diskriminierenden Regeln noch im September gegolten haben. Eigentlich ist es auch egal, ob es die Regeln jetzt alt oder neu sind. Dass es sie überhaupt mal gegeben hat, ist schon erschreckend genug …

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